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Bekenntnis zur Atomkraft
Bundesminister Michael Glos spricht beim CDU-Empfang
VON ALEXANDER SPEISS
HOCHLARMARK. Es ist kurz nach 17.30 Uhr, als zwei
große BMW-Limousinen mit Berliner Kennzeichen vor das Fördermaschinenhaus
an der Karlstraße rollen.
Aus dem Fond des Vorderen Wagens steigt ein Mann mit silbergrauen Haaren
und leicht verkniffenem Gesichtsausdruck
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Bundeswirtschaftsminister Michael Glos ist
in Hochlarmark angekommen. Vier Monate nach seinem geplanten Auftritt
beim CDU-Neujahresempfang holt der Minister seine Stippvisite nach. Im
Februar machte ihm die Krise der Deutschen Industriebank IKB einen Strich
durch die Rechnung. Heute hat sich der Franke Zeit genommen, besucht
vor dem CDU Sommerempfang noch die Bedachungsfirma Rheinzink in Datteln
und die Recklinghäuser Infra Consult GmbH.
Per Handschlag begrüßt Michael Glos im Foyer des Fördermaschinenhauses
nicht nur Stadtverbandschef Benno Portmann, sondern auch Sophia, Annika,
Judith, Natalie und Laura. Die Mädchen haben sich vor dem platzregen
in den Eingangsbereich geflüchtet. „Wisst ihr, wer das ist“,
fragt eine Dame aus dem Tross. Die Mädchen nicken. „Der Wirtschaftsminister.“ Der
ist schon wieder beschäftigt. Sein Handy klingelt. „Sorry“,
sagt der CSU-Politiker und zieht weiter.
Durch ein Gewirr aus zum trocknen aufgespannten Regenschirmen bahnen
sich Michael Glos und sein Parteifreund Philipp Mißfelder ihren
Weg in den zweiten Stock.
Am Mikrofon wird der 63-Jährige politisch. Glos fordert vor dem
Hintergrund drastisch steigender Energiepreise eine weitere friedliche
Nutzung der Kernenergie: „Denken Sie daran es geht um Ihren Geldbeutel.“
Jungen Leuten rät er, technische Berufe zu ergreifen: „Wir
haben einen akuten Mangel an Fachkräften und Ingenieuren.“
Dennoch: Auch 2008 werde Deutschland die Welthandelsnation Nummer eins
bleiben, verkündet Glos. Nicht zuletzt wegen des starken Euro. Die
Region beglückwünscht er zur gelungenen Renaturierung der Halde
Hoheward. Dann muss der Minister weiter. Heute trifft er in Berlin den
neuen russischen Präsidenten Medwedew.
Quelle: 05.06.2008, Recklinghäuser Zeitung.
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